Arbeitsmigration und sozioökonomische Strukturveränderungen in der Pinzgauer Gemeinde Lend von 1890 bis 1933


Der vorliegende Aufsatz analysiert den Pinzgauer Industriestandort Lend unter historisch-demografischen und migrationsgeschichtlichen Gesichtspunkten im Zeitraum von 1890 bis 1933. Die in zeitgenössischen Quellen überlieferten Meldedaten der Gemeinde wurden auf Berufsstruktur, Zugehörigkeit zu den drei Wirtschaftssektoren, Aufenthaltsdauer, Altersstruktur, Geschlechterverteilung sowie Herkunft der Einwander*innen hin untersucht. Um die Jahrhundertwende erlebte der Ort durch die Inbetriebnahme einer Aluminiumkarbidfabrik eine zweite Phase der Industrialisierung. Diese Reindustrialisierung wäre ohne den Zuzug von Arbeitskräften nicht möglich gewesen. Vor allem aus den umgebenden Gemeinden wanderten in dieser Zeit zahlreiche Arbeitskräfte zu. Aus ferneren Regionen kamen dagegen nur wenige Einwander*innen. Diese Ferneinwander*innen wiesen oftmals spezifische Fachkenntnisse auf. Daher kann von einem Zusammenhang zwischen Spezialisierung und Ferneinwanderung gesprochen werden. Phasen starken Zuzugs und Phasen, in denen nur wenige Menschen nach Lend zogen, wechselten einander ab. Die vorliegende Arbeit untersucht mögliche Gründe für diese Wellenbewegung.

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Ingenieur vs. Berg – Der Kampf ums Matterhorn. Eine kritische Betrachtung der Konzessionsanträge für das nicht verwirklichte Projekt einer Matterhornbahn

Eine familientaugliche Ausflugsbahn auf den Gipfel des Matterhorns – das war um 1900 das Ziel eines Geschäftsmanns und eines ambitionierten Ingenieurs. Nach Eingang des Konzessionsgesuchs beim Schweizer Bundesrat liefen die in- und ausländische Presse sowie der erst kurz zuvor gegründete Heimatschutz Sturm und lancierten die bis zu diesem Zeitpunkt spektakulärste Unterschriftenaktion der Schweiz. Das Projekt wurde aufgrund des breiten Protests nie genehmigt, allerdings auch nicht offiziell abgelehnt. Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Entwicklungen um die Bearbeitung des Konzessionsantrages und analysiert die damit einhergehenden Problematiken. Im direkten Vergleich mit der Jungfraubahn im Berner Oberland wird deutlich, dass die heutige „Unversehrtheit“ des Matterhorns nicht nur dem Widerstand der Gegner geschuldet ist, sondern spätestens an der Finanzierung gescheitert wäre.

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Schweigen im (Blätter-)Walde? Ein Beitrag zur Geschichte des Widerstandes gegen die Pyhrnautobahn

Die Pyhrnautobahn ist als Teil des transeuropäischen Straßennetzes eine hoch-rangige Alpenquerung. 1987 kam es nach Beginn der Arbeiten zum Lücken-schluss in Oberösterreich zu Baustellenbesetzungen, die durch das Einschreiten der Gendarmarie beendet werden mussten. Die vorliegende Arbeit untersucht die Rezeption der Widerstandsaktionen in österreichweit erscheinenden Print-medien mit Hilfe der historischen Diskursanalyse. Die durch Große Koalition, gemeinsame wirtschafts- und beschäftigungspolitische Ziele der Sozialpartner und die Interessen der Bundesländer Oberösterreich und Steiermark entstan-denen hegemonialen Politikverhältnisse bewirkten einen stabilen Pro-Autobahn-Diskurs. Den Autobahngegnerinnen und -gegnern gelang es weder regi-onal, Menschen in nennenswerter Anzahl zu mobilisieren, noch nachhaltig über die regionale Ebene hinaus Aufmerksamkeit zu erzeugen.

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