Die Arbeit befasst sich mit dem nationalsozialistischen Schul- und Erziehungssystem, das sein Hauptziel in der Formung des Menschen auf Basis der nationalsozialistischen Ideologie sah. Es wird untersucht, welche Folgen sich aus dem totalen Zugriff von Partei und Staat für die Schulen, die LehrerInnen und SchülerInnen sowie den Schulalltag ergaben und mit welchen Konzepten und Methoden versucht wurde, die Erziehungsinhalte und -ziele zu erreichen. Im Fokus steht die Schulsituation im Pongau (Bundesland Salzburg) von 1938 bis 1945. Ausgewertet werden Schulchroniken und fünf Interviews von ZeitzeugInnen. Gegenstand der narrativen Interviews sind Kindheits- und Jugenderinnerungen an ein Leben in Diktatur und Krieg, die Chronikeintragungen veranschaulichen die Schulsituation und bilden ein Korrelat zur Sicht der Interviewten.
historioPLUS Schule
Das Unterrichtskonzept Handlungsspielräume am Beispiel Musik und speziell Jazz im Nationalsozialismus
Dem Lernen mit Konzepten wird im neuen österreichischen Lehrplan des Faches Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung (2016) ein wichtiger Stellenwert beigemessen. Leitfäden für die konkrete Umsetzbarkeit dieses Unterfangens sowie eine didaktische Aufbereitung existieren in Österreich bisher jedoch kaum. Um dem entgegenzuwirken, präsentiert die Studie eine konzeptorientierte Unterrichtseinheit zu dem im fachdidaktischen Diskurs bisher kaum thematisierten Konzept Handlungsspielraum mit entsprechenden Arbeitsmaterialien. Den inhaltlichen Schwerpunkt bildet das Thema Musik, insbesondere Jazz, im Dritten Reich. Diese Fokussierung erlaubt es, die Lernenden auf die Existenz unterschiedlicher Handlungsspielräume in Diktaturen und demokratischen Systemen aufmerksam zu machen und darüber zu reflektieren.