Die Entwicklung des frühen arabischen Nationalismus

Die Arbeit fasst die Hauptstränge der Entwicklung des frühen arabischen Nationalismus im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zusammen. Der Fokus liegt auf dem semiunabhängigen Ägypten sowie auf jenen arabischen Gebieten, die um die Jahrhundertwende noch zum Osmanischen Reich gehörten. Ausgehend von der Frühphase des Nationalismus zu Beginn des 19.  Jahrhunderts fanden im Kontext der Schwäche des Osmanischen Reiches und dessen inkonsistenter Reformpolitik transferierte nationalistisch-demokratische Ideen in der arabischen Welt zunehmend Anklang. Diese hatten Intellektuelle aus Europa transferiert. Die Entstehung des Nationalismus fiel mit einer Erneuerung des Islam und der arabischen Sprache zusammen, wobei dieser Prozess einen entscheidenden Anteil an der Schaffung eines nationalen Narrativs und Bewusstseins hatte, welches zentral auch Nicht-Muslime einschloss. Im Zuge des Ersten Weltkriegs und der europäisch-imperialen Politik in der Region, die die in den europäischen Liberalismus gesetzte Hoffnung enttäuscht hatte, wurde die westlich orientierte, liberale Form des Nationalismus zu Gunsten einer stärker auf das „Arabertum“ orientierten Ideologie aufgegeben. Dargelegt werden die zentralen ideologischen Elemente des arabischen Nationalismus in ihrer Widersprüchlichkeit und Einbettung in den entsprechenden historischen Kontext.

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Kinderverschickungen nach Portugal. Erholungsaufenthalte in einer fremden Welt. 1947–1956

Die Arbeit basiert auf den Ergebnissen der Diplomarbeit der Verfasserin und beschäftigt sich mit den Erholungsaufenthalten österreichischer Kinder in Portugal. Organisiert von der österreichischen und portugiesischen Caritas, wurden 5.402 Kinder im Zeitraum von 1947 bis 1956 zu Pflegefamilien verschickt. Im Zentrum des Forschungsinteresses stehen die unterschiedlichen Welten, mit denen die Kinder konfrontiert waren, und deren Anpassungsstrategien an eine neue Kultur, Sprache und Gesellschaft. Des Weiteren wird auf häufig erfolgte Wiedereinladungen (so genannte „Gastkindertransporte“) und die, wenn auch wesentlich selteneren, Adoptionen eingegangen. Als Quellen dienten Interviews mit ehemaligen „Portugalkindern“ sowie umfassendes Aktenmaterial, das tiefe Einblicke in die Arbeit der beiden Caritas-Organisationen gibt und Aussagen über die Abwicklung der Verschickungen sowie die Auswahl der Kinder zulässt.

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Warum in Weißrussland scheiterte, was in der Ukraine gelang – Analyse des Erfolgsgeheimnisses politischen Protests an den Beispielen der Orangenen Revolution und der Jeans Revolution

Die Arbeit beschäftigt sich mit den Erfolgsfaktoren politischen Protests. In einer Synthese bestehender Erklärungsansätze wird argumentiert, dass der Aufbau oppositioneller Ressourcen von der Offenheit des politischen Wettbewerbs und der Wahrscheinlichkeit repressiver Reaktionen des Regimes abhängt. Je offener und weniger repressiv das politische System, desto geringer die Kosten des Aufbaus von Ressourcen und desto größer die Chancen zur Mobilisierung von Massenprotest, der die Legitimität der Herrschenden unterminiert und Neuwahlen erzwingt. Ein Vergleich der erfolgreichen Orangenen Revolution in der Ukraine 2004/2005 und der gescheiterten Jeans Revolution in Weißrussland 2006 soll diese These überprüfen. Die auf Basis von Sekundärliteratur gewonnenen Ergebnisse dieser vergleichenden Fallstudie unterstützen das formulierte theoretische Argument.

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Das Selbstbild eines Sklaven und Weltenbummlers – Jürgen Jacobsen in Afrika (1799–1804)

Über den dänischen Seemann Jürgen Jacobsen (1778–1855) ist heute wenig bekannt, denn sein Werk, eine Beschreibung seiner Zeit als Sklave in Marokko und Weltenbummler, wurde nur in geringem Ausmaß rezipiert. Er befand sich ab 1799 vier Jahre lang in Gefangenschaft: Muslimische und jüdische Herren bestimmten sein Leben. 1803 erlangte er seine Freiheit wieder, doch erst 1815 kehrte der Däne heim. Jacobsen hinterließ der Nachwelt 1821 einen Bericht, den man als Selbstzeugnis und Reisebericht bezeichnen kann. Der Text wird im Hinblick auf die Darstellungsweise des Selbst und Handlungsweisen des Autors analysiert. Es werden unterschiedliche textliche Ebenen erkennbar, wie sich Jacobsen etwa seinem Publikum präsentierte, ob er Emotionen schilderte, sich ängstlich oder mutig, fromm oder als Abenteurer auf der Suche nach Gefahr zeigte.

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Bilder der Macht – Macht der Bilder. Ludwig XIV. als Sonnenkönig in der zeitgenössischen Bildpublizistik

Ludwig XIV. war zwar nicht der einzige Herrscher, der sich mit dem Symbol der Sonne umgab, aber er ist unbestritten der einzige „Sonnenkönig“. Viele Publikationen sind erschienen, die diese Symbolik aufgreifen. Die Analyse ausgewählter Beispiele der zeitgenössischen Bildpublizistik zeigt, dass die Sonnenikonographie Ludwigs aus mehreren Propagemen bestand, die jedoch unterschiedlich interpretiert werden konnten. Die dadurch entwickelte Bildersprache gibt einen Einblick in die Diskurse der Zeit sowie in den „Krieg der Bilder“, der zwischen der pro- und antifranzösischen Seite ausgefochten wurde. Die Arbeit fragt nach der Herkunft der Bildmotive sowie nach den Querverbindungen zwischen den herangezogenen Fallbeispielen.

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Das Redaktionsteam der Ausgabe 01/2014

Redaktionsleitung
Mag. Susanne Höll

Gutachter*innen
Florian Angerer, BA
MMag. Elisabeth Berger
Ao. Univ. Prof. Dr. Helga Embacher
V. Ass. Mag. Dr. Ewald Hiebl
Mag. Susanne Höll
Julia Maria Kellner, BA BA
Mag. Dr. Lena Oetzel
Ao. Univ. Prof. Dr. Norbert Ortmayr
Mag. Elke Papelitzky
Mag. Dr. Grazia Prontera
Mag. Karl Rothauer
Ass. Prof. Dr. Gerald Sprengnagel
Univ. Prof. Mag. Dr. Arno Strohmeyer
Christoph Würflinger, BA

Endredaktion
Ao. Univ. Prof. Dr. Helga Embacher
Mag. Susanne Höll
Anna Huemer, Bakk. Komm BA
Julia Maria Kellner, BA BA
Mag. Dr. Lena Oetzel
Valerie Esther Stejskal, BA
Univ. Prof. Mag. Dr. Arno Strohmeyer